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Schnittschutz Ratgeber

Schnittschutz verständlich erklärt

Schnittverletzungen gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen im Umgang mit Kettensägen. Eine optimale Schutzausrüstung und eine achtsame Handhabung des Motorgeräts sind daher essentiell, um mögliche körperliche Schäden präventiv zu verhindern.

Damit Ihnen das bestmöglich gelingt, liefert Ihnen dieser Ratgeber Ihnen alle relevanten Informationen rund um das Thema Schnittschutz. Sie erfahren, welche Schnittschutzklassen es gibt, was Sie über Schnittschutzkleidung wissen müssen und wann Sie diese tragen sollten. Außerdem erhalten Sie wichtige Hinweise für die Pflege und Wartung, sowie für den Kauf Ihrer Ausrüstung.

 

 

Schnittschutz im Schnellüberblick

Wenn Sie nicht viel Zeit investieren, aber dennoch die wichtigsten Fakten zum Thema Schnittschutz erhalten möchten, dient Ihnen die folgende Tabelle als kompakte Schnell-Information. Bitte beachten Sie jedoch, dass diese das Lesen unseres Ratgebers oder eine fachliche Beratung nicht ersetzen kann, da sie nicht alle Bereiche komplett abdeckt.

 

 Schnittschutz im Schnellüberblick

Schnittschutzklassen: Es gibt 4 Schnittschutzklasse: 0,1,2 und 3. 
  Schnittschutzklasse 1 ist Standard. 
  Die Schnittschutzklassen sind festgelegt nach der Geschwindigkeit der Sägekette in Metern pro Sekunde.
Schnittschutzkleidung:    Schnittschutz-Ausrüstung umfasst: Schnittschutzhose, Schnittschutzjacke, Schnittschutzschuhe, Schnittschutzhandschuhe.  
  Kopfschutz (Helm, Sichtschutz, Gehörschutz) ist empfohlen, bei Forstarbeiten verpflichtend. 
  Normen & Prüfsiegel: EN ISO 11393, EN ISO 17249, CE Kennzeichnung, KWF Prüfzeichen 
  Tragedauer: Gelegentliche Nutzung: 5 Jahre / professionelle Nutzung: 1 – 1 ½ Jahre. 
 

Schnittschutzkleidung muss bei Schäden sofort repariert oder ausgetauscht werden. 

 

Schnittschutzhose, Schnittschutzjacke & Co: Wer muss Schnittschutzkleidung tragen

Für wen ist eine Schnittschutzhose Pflicht und wann braucht man eine Schnittschutzjacke, Schnittschutzschuhe & Co - darum geht es in diesem Abschnitt.

Zunächst möchten wir eines vorwegnehmen:

Das Tragen entsprechender Ausrüstung zur Verletzungsprävention sollte im Umgang mit einer Motorsäge für JEDE Person selbstverständlich sein, und zwar unabhängig davon, was im Rahmen von gesetzlichen Bestimmungen festgelegt ist, und was nicht. Schnittschutzkleidung leistet hier einen wesentlichen Beitrag. Der besondere Aufbau des Stoffs (dazu später mehr) hemmt beim Auftreffen der Sägekette deren Lauf und bringt den Motor so innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Stehen. Dieser Mechanismus verhindert zuverlässig schwere Verletzungen. Dennoch wird gerade im privaten Bereich aus Bequemlichkeit gerne auf Schnittschutzkleidung verzichtet und das obwohl besonders ungeübte Anwender nicht so sicher und routiniert mit der Kettensäge umgehen können wie Profis, und daher sogar erhöhten Schutz benötigen würden.

 

Die Regelungen zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA)

Paragraph SymbolWährend Sie als Privatanwender eigenverantwortlich handeln, gibt es für den gewerblichen Bereich klare gesetzliche Vorgaben. Hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht. Im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) muss er für jede Arbeitssituation sowie für den Umgang mit Arbeitsmitteln (z.B. Kettensäge) sogenannte Gefährdungsbeurteilungen erstellen. Hiermit legt er die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen fest. Bei der Ausarbeitung dieser Richtlinien muss er weitere Vorgaben mit einbeziehen. Dazu gehören die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS), die Unfallverhütungsvorschriften der jeweils zuständigen Berufsgenossenschaft sowie die Betriebsanleitungen der Arbeitsmittel.

Schnittschutzkleidung für Arbeiten mit Kettensägen

Kommen wir zurück zu unserem Fall und dem Umgang mit einer Motorsäge. Hier gehört zu den aufgrund der Gefährdungsbeurteilung festgelegten Schutzmaßnahmen immer das Tragen von Schnittschutzkleidung. Diese muss der europäischen Norm EN ISO 11393 entsprechen, bei Forstarbeiten kommt das KWF Prüfsiegel dazu. Außerdem muss sie richtige Schnittschutzklasse haben. Was das bedeutet, erklären wir Ihnen im nächsten Abschnitt.

Wichtig für Sie zu wissen:  

Vollständige Schnittschutz-Ausrüstung umfasst:
- eine Schnittschutzhose,
- eine Schnittschutzjacke,
- Schnittschutzschuhe oder Sicherheitsschuhe in Verbindung mit Gamaschen
- sowie Schnittschutzhandschuhe.


Der Kopfschutz ist nicht grundsätzlich eingeschlossen, sobald es sich jedoch um einen Arbeitsplatz im Forst handelt, sind auch Helm, Sicht- und Gehörschutz verpflichtend.

Diese sogenannte persönliche Schutzausrüstung (PSA) muss Ihnen Ihr Arbeitgeber kostenlos zur Verfügung stellen, und Sie im Umgang mit dieser unterweisen. Er hat auch für die ordnungsgemäße Lagerung sowie für die Wartung und gegebenenfalls Reparatur der Gegenstände zu sorgen.

Sonderfall Kurzzeit-Einsatz

In Einzelfällen sind Abweichungen von den gängigen Regelungen und Vorschriften möglich. Sehr kurzfristige Arbeiten mit einer Kettensäge auf Baustellen durch geübte Anwender unter Aufsicht sind so ein Beispiel. Geht es lediglich darum, ein einzelnes Stück Holz zu zerschneiden, kann die Notwendigkeit von Schnittschutzausrüstung ausgesetzt werden. Hierzu bedarf es allerdings einer hinreichenden Begründung und Dokumentation in der Gefährdungsbeurteilung. Dennoch gilt: Schnittschutz ist die beste Prävention.

 

Unsere Empfehlung:

Tragen Sie im Umgang mit einer Motorsäge immer Schnittschutzhose, Schnittschutzjacke, Schnittschutzschuhe sowie Schnittschutzhandschuhe und schützen Sie Ihr Gehör und Ihre Augen vor Lärm bzw. herumfliegenden Partikeln.

 

Welche Schnittschutzklassen gibt es

Die europäische Norm EN ISO 11393: Regelungen für Schnittschutzklassen und Schnittschutzkleidung

Nicht jede Schnittschutzkleidung ist für jeden Anwender gleichermaßen geeignet. Damit sie in jedem Fall ihren Zweck erfüllt und Schnittverletzungen zuverlässig verhindert, gibt es für Ihre Beschaffenheit klare gesetzliche Vorgaben. Diese sind im Rahmen der bereits erwähnten europäischen Norm EN ISO 11393 festgelegt, und regeln die Schnittschutzklassen, die Form des Schnittschutzbereichs an der Bekleidung sowie die Prüfverfahren.

Die exakte Bezeichnung der EN ISO 11393 lautet „Schutzkleidung für die Benutzer von handgeführten Kettensägen“. Sie ist seit 2020 gültig und hat die bis dahin maßgebliche EN 381 ersetzt. Im Zuge dessen gab es einige Neuerungen, auf welche wir an dieser Stelle aber nicht näher eingehen möchten, da nur noch nach den aktuellen Richtlinien produziert wird. Die meisten Veränderungen betrafen die Prüfmethoden, nur einige wenige das Design oder die Klassifizierung der Bekleidung. 

 

Wichtig für Sie zu wissen:

Sollten Sie mit der alten Norm EN 381 gekennzeichnete Schnittschutzausrüstung selbst zu Hause haben oder vom Arbeitgeber gestellt bekommen, so bietet diese (vorausgesetzt sie ist noch nicht zu alt oder defekt) einen gleichwertigen Schutz mit EN ISO 11393 Produkten und kann dementsprechend getragen werden.

 

EN ISO 11393 SymbolBei einem Neukauf werden Sie in der Regel nur noch Schnittschutzkleidung mit der aktuellen Norm finden. Da es bei falscher Lagerung allerdings zu Qualitätseinbußen kommen kann, empfehlen wir Ihnen dennoch, beim Kauf auf jeden Fall auf die aktuell gültige EN ISO 11393 und das damit in Verbindung stehende Symbol zu achten. Es ist ein Wappen mit einer Motorsäge (siehe Abbildung rechts).

Neben diesem maßgeblichen Kriterium ist bei der Wahl der richtigen Schnittschutzausrüstung auch die passende Schnittschutzklasse ausschlaggebend. Sie gibt Auskunft darüber, welche Geschwindigkeit die Kettensäge im Moment des Auftreffens auf die Oberfläche der Kleidung bzw. der Schuhe haben darf, damit deren Schutzwirkung unbeeinträchtigt bleibt. Dabei darf maximal der verarbeitete Schnittschutz in Mitleidenschaft gezogen werden, darunter liegende Stofflagen müssen weiterhin intakt sein. Die EN ISO 11393 legt vier Schnittschutzklassen von 0 bis 3 fest:

 

Schnittschutzklassen gemäß EN ISO 11393

Schnittschutzklasse 0    16 Meter pro Sekunde            
Schnittschutzklasse 1    20 Meter pro Sekunde
Schnittschutzklasse 2    24 Meter pro Sekunde
Schnittschutzklasse 3    28 Meter pro Sekunde

 

Die Angaben beziehen sich auf die Geschwindigkeit der Motorsäge bei vollem Betrieb, wobei die Unfälle in der Praxis meist am Ende des Schnittvorgangs und somit bei bereits auslaufender Sägekette passieren. Die Schnittschutzklassen sind daher eher als Richtwert zu sehen, zumal weitere Werte wie die Schärfe der Kette, die Spannung oder der Auftrittswinkel beim Aufprall in den genormten Prüfverfahren zur Bestimmung der Klasse keine Berücksichtigung finden. 

 

Welche Schnittschutzklasse ist die Beste für welche Aufgabe

Nach dem Lesen des letzten Abschnitts fragen Sie sich jetzt sicherlich, welche Schnittschutzklasse bei welcher Tätigkeit die richtige ist. Grob gesagt gilt: Schnittschutzklasse 1 ist der Standard und für die Mehrheit der Anwender passend, alle anderen Klassen bilden eher die Ausnahme.

Schnittschutzausrüstung Beispiel Watex

  • Schnittschutzklasse 0
    - Für sehr leichte Arbeiten im Garten und Wald im privaten Bereich.
    - In der Praxis kaum zu finden, wenn dann am ehesten bei Arbeitshandschuhen.

  • Schnittschutzklasse 1
    - Für alle Arbeiten im Wald und rund um Haus und Garten im privaten und gewerblichen Bereich.
    - Der Standard. Beste Kombination aus Sicherheit und Ergonomie.

  • Schnittschutzklasse 2
    - Für schwere Forstarbeiten im gewerblichen Bereich, THW und Feuerwehr.
    - Kann auch für ungeübte Privatanwender sinnvoll sein.

  • Schnittschutzklasse 3
    - Für besondere Notfallsituationen bei THW und Feuerwehr.
    - Deutlich erhöhte ergonomische und thermische Belastung.


Die Schnittschutzklasse müssen Sie beim Kauf der Schnittschutzhose, der Schnittschutzjacke, der Schnittschutzschuhe und der Schnittschutzhandschuhe gleichermaßen berücksichtigen. Dennoch entbindet Sie diese Ausrüstung nicht von einem umsichtigen Umgang mit der Motorsäge.

 

Wichtiger Hinweis:

Schnittschutzkleidung bietet unabhängig von der Schnittschutzklasse niemals 100%igen Schutz. Achten Sie daher unbedingt auf eine sichere Arbeitstechnik und lesen Sie vor Arbeitsbeginn die Gebrauchsanweisung der Motorsäge sowie die Ihrer Schutzausrüstung. Halten Sie sich auch an die geltenden Unfallverhütungsvorschriften.

 

Bevor wir im Detail auf die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Schnittschutz-Kleidungsstücke eingehen, möchten wir Ihnen zum besseren Verständnis zunächst erklären, wie Schnittschutz eigentlich funktioniert und woran Sie erkennen können, ob es sich bei dem Ihnen vorliegenden Produkt tatsächlich um genormte und geprüfte Schnittschutzkleidung handelt.

 

So funktioniert Schnittschutz

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Schnittschutz: Den blockierenden und den verzögernden Schnittschutz. Der blockierende Schnittschutz hat zum Ziel, die Sägekette bei Berührung sofort zum Stillstand zu bringen, während der verzögernde eher als Dämpfer fungiert und die Kette bis zum vollkommenen Stillstand verlangsamen soll. Entsprechend der unterschiedlichen Funktion kommen auch jeweils andere Materialien zum Einsatz. Beim blockierenden Schnittschutz ist es Stoff bzw. genauer gesagt bestimmte Fasertypen, beim verzögernden sind es hochbelastbarer Gummi.

Schnittschutz Typen 

  Blockierender Schnittschutz Verzögernder Schnittschutz
Material:    Fasern  Gummi, hochfeste Vliese 
Einsatz:  Bekleidung  Schuhwerk 
Funktion  Sägekette im Lauf hemmen und sofort zum Stillstand bringen  Sägekette im Lauf abbremsen und Zeit bis zum Stillstand verringern 

 

Der blockierende Schnittschutz

Schnittschutz Beispiel StihlDer Mechanismus des blockierenden Schnittschutzes wird für Schnittschutzkleidung genutzt. Hier ist es besonders wichtig, dass die Motorsäge bei einem Kontakt sofort zum Stillstand kommt, da sonst ernsthafte Verletzungen auftreten können. Dazu wird zwischen dem Obermaterial und dem Futter des Bekleidungsstücks eine separate Schicht eingearbeitet. Diese besteht aus mehreren Lagen sehr langer, feiner und hoch schnitt- und reißfester Hightech-Fasern, die lose miteinander verwebt sind.

Durchtrennt die Sägekette die oberste Stoffschicht und kommt mit diesen langen und zähen Fäden in Berührung, ziehen sie sich blitzschnell heraus, verheddern sich in der Kette und blockieren das Antriebsritzel. Die Motorsäge kommt in Sekundenbruchteilen zum Stillstand. Das unter der Schnittschutzschicht liegende Futter muss trotz des Schnitts intakt bleiben. Dies müssen die Hersteller im Rahmen der Prüfverfahren der EN ISO 11393 nachweisen.

Je höher die Schnittschutzklasse, umso stärker ist diese Schnittschutzschicht. Daher gibt es bei Schnittschutzkleidung der Klassen 2 und 3 gegenüber Modellen der Klasse 1 auch Einbußen im Hinblick auf die thermischen Eigenschaften und den Tragekomfort. Sie profitieren also nicht unbedingt von einem stärkeren Schnittschutz, wenn Sie diesen für Ihre Kettensäge nicht benötigen. 

 

Der verzögernde Schnittschutz

Schnittschutzstiefel Beispiel LupriflexDie Funktion des verzögernden Schnittschutzes wird in erster Linie für Schuhwerk genutzt. Da dieses allein aufgrund der Konstruktion per se schon deutlich robuster ist als die Bekleidung und somit von vorne herein einen besseren Schutz bietet, ist der Mechanismus des Abbremsens der Sägekette hier die richtige Wahl.

Zum besseren Verständnis: Wenn wir hier von Schuhwerk sprechen, handelt es sich nicht um leichte Stoff- oder Halbschuhe, sondern immer um Sicherheitsschuhe. Denn nur diese sind zum Tragen bei Arbeiten mit einer Motorsäge zugelassen. Dieser Schuh-Typ ist grundsätzlich sehr robust konstruiert, im vorderen Bereich sind Stahlkappen eingearbeitet.

Neben der Wahl eines strapazierfähigen Obermaterials setzen die Hersteller im Gefährdungsbereich (der gesamte Vorderfuß einschließlich der Zunge) auf belastbaren, widerstandsfähigen Gummi oder hochfeste Vliese aus Aramiden oder Kevlar. Diese Materialien sind so zäh, dass sie die Sägekette abbremsen und zum Stillstand bringen, bevor diese sie vollständig durchdringen kann.

 

Die wichtigsten Schnittschutz Prüfsiegel und Normen

Wenn Sie Schnittschutz-Ausrüstung kaufen, möchten Sie gewiss sicherstellen, dass es sich hierbei auch um genormte und geprüfte Produkte handelt, welche Ihnen garantiert Schutz bietet. Um das erkennen zu können, müssen Sie kein Profi sein oder ausführliche Recherche in den Betriebsanleitungen der Artikel betreiben. Es reicht aus, wenn Sie sich an den folgenden Normen und Prüfsiegeln orientieren.

 

EN ISO 11393 Symbol

EN ISO 11393

Europäische Norm EN ISO 11393 „Schutzkleidung für die Benutzer von handgeführten Kettensägen“ haben Sie bereits kennengelernt. Streng festgelegte Prüfverfahren stellen sicher, dass die Produkte, die mit dieser Norm gekennzeichnet sind, auch die entsprechende Qualität und Sicherheit bieten. Sie erkennen diese Artikel neben der Nennung der Norm in der Beschreibung oder auf dem Typenschild auch an dem dazugehörigen Motorsäge-Wappen, welches gut sichtbar an der Bekleidung angebracht sein muss.

 

EN ISO 20345 Symbol

EN ISO 20345

Die europäische Norm EN ISO 20345 „Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe“ betrifft, wie der Name bereits aussagt, lediglich das Schuhwerk. Hier wird festgelegt, welche Kriterien ein Schuh erfüllen muss, um als Sicherheitsschuh bezeichnet werden zu dürfen. Der Zusammenhang zum Schnittschutz-Thema besteht darin, dass nur EN ISO 20345 geprüfte Modelle für Arbeiten mit der Motorsäge zugelassen sind. Diese Norm muss also auf jeden Fall in der Artikelbeschreibung ausgewiesen sein. Sie könnten ein solches Paar Schuhe dann beispielsweise mit Gamaschen kombinieren, denn Achtung – Schnittschutz müssen sie nicht garantieren. 

 

EN ISO 11393 Symbol

EN ISO 17249

Den Schnittschutz am Schuhwerk sichert Ihnen eine andere europäische Norm zu, nämlich die EN ISO 17249 „Sicherheitsschuhe mit Schutzwirkung gegen Kettensägenschnitte“. Mit dieser Norm gekennzeichnete Modell entsprechen immer auch automatisch der EN ISO 20345. Manche Hersteller weisen beide Normen aus, andere lediglich die EN ISO 17249. Wie bei der EN ISO 11393 gelten strenge Prüfverfahren und Sie erkennen die Produkte an der Nennung der Information in der Beschreibung bzw. auf dem Typenschild und am Motorsäge-Wappen.

 

Alle KWF Prüfsiegel

KWF Prüfsiegel

Die Abkürzung KWF steht für „Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.“. Der Verein vergibt drei Prüfsiegel: KWF Profi, KWF Standard und KWF Test. Das Zeichen KWF Profi wird an forsttechnische Arbeitsmittel vergeben, welche die hohen Anforderungen der professionellen Waldarbeit im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Arbeitssicherheit, Ergonomie und Umweltverträglichkeit erfüllen. Artikel, welche nicht forsttauglich sind, und in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau oder im privaten Bereich z.B. zur Brennholzverarbeitung eingesetzt werden können, erhalten das Siegel KWF Standard. Das blaue KWF Test Symbol finden Sie bei Produkten, bei welchen einzelne technische Merkmale erfolgreich geprüft wurden. Auch hier gilt: Achten Sie auf die Nennung der Information in den Beschreibungen und auf die Prüfzeichen.

 

Unabhängig von den oben genannten Normen und Prüfsiegeln müssen alle Schnittschutz-Produkte als Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung mit dem CE-Kennzeichen versehen sein. Die Hersteller bestätigen damit, dass diese Artikel den aktuell geltenden, produktspezifischen europäischen Richtlinien entsprechen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Qualitätssiegel, sondern lediglich um eine Kennzeichnung zur Bestätigung der eingehaltenen Vorgaben.

 

Schnittschutzkleidung im Detail: Das müssen Sie wissen

Sie haben bis hierhin die wichtigsten Grundlagen zum Thema Schnittschutz kennengelernt. Dennoch fehlen Ihnen noch wichtige Informationen für den Kauf der richtigen Schnittschutzkleidung. Der Teufel steckt wie häufig im Leben im Detail, genauer gesagt in den Teilregelungen der EN ISO 11393 und zwar in den Leistungsanforderungen. Keine Angst - Sie müssen diese nicht im Detail lesen und kennen. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie sich eine Sache daraus merken: Die unterschiedlichen Schnittschutzkleidung Designs und deren Bedeutung.

Worum geht es dabei genau? Es handelt sich hier um die Definition der Bereiche der Hosen, Jacken, Handschuhe und Schuhe, in welche der Schnittschutz eingearbeitet ist. In den folgenden Abschnitten stellen wir Ihnen diese Designs jetzt vor und erläutern auch, welche Version für welchen Anwender Sinn macht. Denn dafür gibt es eindeutige Empfehlungen. Wir gehen die einzelnen Kleidungsstücke in der Reihenfolge der EN ISO 11393 durch. Diese ist wie folgt:

 

EN ISO 11393 Teilregelungen

EN ISO 11393-2     Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Beinschützer
EN ISO 11393-3  Prüfverfahren für Schuhwerk
EN ISO 11393-4  Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Schutzhandschuhe
EN ISO 11393-5  Prüfverfahren und Leistungsanforderungen für Schutzgamaschen
EN ISO 11393-6  Prüfverfahren und Leistungsanforderungen für Oberkörperschutzmittel

 

Ein Hinweis an dieser Stelle:
Die Informationen in den Teilregelungen der EN ISO 11393 sind umfangreich und detailliert. Die Vorgaben in Bezug auf die Prüfverfahren und weitere Themen lassen wir in diesem Ratgeber jedoch bewusst außen vor. Wir beschäftigen uns nur mit den Angaben, die für Sie im Zusammenhang mit dem Kauf von Schnittschutz-Ausrüstung wesentlich sind. 

 

EN ISO 11393-2: Schnittschutzhosen

In der EN ISO 11393-2 - im Wortlaut „Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Beinschützer“ - sind alle Details in Bezug auf die Eigenschaften und Testung von Schnittschutzhosen geregelt. Auch die Schnittschutzklassen 0, 1, 2 und 3 mit den dazugehörigen Geschwindigkeiten der Kettensäge sind beschrieben. Es werden drei unterschiedliche Schnittschutz-Bereiche definiert: Design A, Design B und Design C.

 

Schnittschutzhosen Design A

Design A: Schnittschutzhose mit 180° Frontschutz

Schnittschutzhosen mit dem Design A bieten einen 180° Frontschutz. Der Schnittschutzbereich umfasst den vorderen Unterkörper sowie den hinteren linken Beinbereich um jeweils 5 cm. Er beginnt 5 cm ab dem Untersaum des Hosenbeins und endet 20 cm über dem Schritt.

Schnittschutzhosen mit dem Design A werden hauptsächlich in der professionellen Forstarbeit getragen oder von anderen Anwendern, die im Umgang mit einer Motorsäge geschult und erfahren sind.

 

Schnittschutzhosen Design B

Design B: Chaps mit Frontschutz

Das Design B wurde mit der Einführung der ISO EN 11393 völlig neu definiert. Die sogenannten Chaps sind ein reiner Vorderbeinschutz. Sie werden über die Arbeitshose gezogen und mit elastischen Gurten befestigt. Der Schnittschutzbereich umfasst den kompletten vorderen Unterkörper sowie jeweils 5 cm des hinteren rechten und linken Beinbereichs.

Chaps bieten aufgrund der offenen Konstruktion mehr Bewegungsfreiheit als Standard-Schnittschutzhosen. Zudem lassen sie sich selbst mit Arbeitshandschuhen schnell und einfach anlegen. Sie eignen sich daher bestens für gelegentliche und kurzfristige Kettensägen-Arbeiten, wenn mehr Mobilität erforderlich ist oder im warmen Klima. Einige Hersteller wie beispielsweise Stihl bieten die Chaps auch als 360° Vollschutz Version an. Verschlossen werden diese Modelle über einen Reißverschluss.

 

Schnittschutzhosen Design C

Design C: Schnittschutzhose mit 360° Rundumschutz

Schnittschutzhosen im Design C bieten einen 360° Rundumschutz. Das bedeutet, dass der Schnittschutz im kompletten Beinbereich eingearbeitet ist und zwar beginnend bei maximal 5 cm Untersaum des Hosenbeins. Auf der Vorderseite läuft er bis mindestens 20 cm über dem Schritt, auf der Rückseite endet er maximal 50 cm unterhalb des Bunds.

Schnittschutzhosen im Design C werden überwiegend von Personen getragen, die üblicherweise nicht mit einer Motorsäge arbeiten und dementsprechend wenig erfahren im Umgang mit dem Gerät sind. Zudem richtet sich diese Variante an alle Anwender, die sich in außergewöhnlichen Situationen befinden (z.B. THW, Feuerwehr).

 

EN ISO 11393-3: Schnittschutzschuhe

Anders als bei den anderen Schnittschutzkleidungs-Elementen werden in der EN ISO 11393-3Prüfverfahren für Schuhwerk“ lediglich die Anforderungen an die Testung der Schuhe definiert, nicht jedoch die produktspezifischen Details. Diese Besonderheit kommt daher, dass die Leistungsanforderungen für Schnittschutzschuhe in einer anderen Norm festgelegt sind: In der DIN EN ISO 17249Sicherheitsschuhe mit Schutzwirkung gegen Kettensägenschnitte“.

Schnittschutz-SchuheIm Rahmen der DIN EN ISO 17249 wird bestimmt
- welche Sicherheitsklassen zugelassen sind (1, 2 und 3)
- welche Form der Schuh haben muss
- wie er konstruiert sein muss, um dem Träger unter Berücksichtigung der Kettengeschwindigkeit optimalen zu Schutz bieten und
- welche Kennzeichnungs- und Informationspflichten die Hersteller zu erfüllen haben.
Letzteres spielt für unsere Betrachtung keine Rolle, relevant sind nur die ersten drei Punkte.

Ein Sicherheitsschuh mit Schnittschutz muss immer die Form eines Stiefels haben. Halbschuhe sind nicht zugelassen. Pflicht sind eine robuste Konstruktion, Rutschfestigkeit, Stoßfestigkeit sowie Beständigkeit gegenüber Chemikalien. Im Vorderfuß müssen Stahlkappen eingearbeitet sein. Theoretisch wären hier auch andere Materialien mit ähnlicher Schutzwirkung erlaubt, in der Praxis hat sich das jedoch auch aufgrund der Erfahrungen und Empfehlungen der Unfallversicherungsträger nicht durchgesetzt.

Für Kettensägen-Stiefel wird nur ein Design beschrieben und zwar wie folgt:
Der Schnittschutz muss durchgehend sein und am Vorderfuß beginnend den Zehen, Blatt- und Laschenbereich abdecken. Wie hoch er am Schaft zu laufen hat, ist abhängig von der Schuhgröße. Exakt festgelegt ist dagegen, wie weit er rechts und links um den Schuh herum reichen muss. Von der senkrechten Mittellinie aus gesehen sind das jeweils genau 70 mm. Zur Kante der Sohle hin darf bei Schnittschutzklasse 1 und 2 eine Lücke von maximal 10 mm entstehen, bei Schnittschutzklasse 3 muss der Schutzbereich bündig mit dem Rand abschließen.

 

Hinweis:

Ein Schnittschutzstiefel gemäß der EN ISO 17249 ist immer ein Sicherheitsschuh und erfüllt somit gleichzeitig die Anforderungen der entsprechenden Norm EN ISO 20345. Eine separate Ausweisung dieser ist gesetzlich nicht erforderlich, bei einigen Herstellern ist aber dennoch neben der EN ISO 17249 in der Produktbeschreibung zu finden. 

 

EN ISO 11393-4: Schnittschutzhandschuhe

Die europäische Norm EN ISO 11393-4Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Schutzhandschuhe“ legt die produktspezifischen Details sowie die Rahmenbedingungen für die Testung von Handschuhen mit Schnittschutz fest. Beschrieben werden in diesem Rahmen auch die Schnittschutzklassen nebst Kettensägengeschwindigkeit, mit welchen die Zulassungsprüfungen erfolgt sind 0, 1, 2 und 3. In Bezug auf den Schnittschutzbereich sind zwei Typen festgelegt: Design A und Design B.

 

Schnittschutzhandschuhe Design A

Design A: Schnittschutzhandschuhe mit Handrücken-Teilschutz

Schnittschutzhandschuhe des Designs A bieten auf dem Handrücken lediglich einen Teilschutz, welcher die Finger auslässt. Der Bereich beginnt oberhalb des Bunds und muss am höchsten Punkt mindestens eine Breite 110 mm und eine Höhe von 120 mm haben. Produkte dieses Typs sind die meist genutzte Variante und bieten Ihnen Schutz für Ihre rechte und Ihre linke Hand.

 

Schnittschutzhandschuhe Design B

Design B: Schnittschutzhandschuhe mit Handrücken-Vollschutz

Schnittschutzhandschuhe mit dem Design B sind Fäustlinge mit vollflächig eingearbeitetem Schutzbereich auf dem kompletten Handrücken. Die Finger sind hier mit Ausnahme des Daumens mit einbegriffen. Der Schnittschutz muss am Bund beginnend am höchsten Punkt mindestens eine Breite von 110 mm und eine Höhe von 190 mm aufweisen. Produkte des Typs B sind nur für das Tragen an der linken Hand vorgesehen. 

 

 

Trotz der Testung und Zulassung der Produkte empfehlen wir Ihnen, Schnittschutzhandschuhe der Schnittschutzklasse 0 aufgrund der geringen zugelassenen Kettengeschwindigkeit von 16 m/sec lediglich als normale Arbeitshandschuhe zu tragen, und für Arbeiten mit einer Motorsäge unabhängig von den Leistungsdaten Ihres Modells mindestens auf ein Produkt der Klasse 1 zurückzugreifen.

 

EN ISO 11393-5: Schnittschutzgamaschen

Schnittschutz-GamaschenDie europäische Norm EN ISO 11393-5Prüfverfahren und Leistungsanforderungen für Schutzgamaschen“ spezifiziert das Design und die Testung von Gamaschen für den Einsatz bei Arbeiten mit einer Motorsäge. Für alle, die den Begriff noch nie gehört haben: Es handelt hierbei um Beinlinge oder Stulpen, die über das Schuhwerk und die Arbeitshose gezogen werden, und den überwiegenden Teil des Fußes sowie unteren Beinbereich abdecken. Apropos Schuhwerk: Das Tragen von Gamaschen als Schnittschutz-Ausrüstung ist nur in Kombination mit einem Sicherheitsschuh oder Sicherheitsstiefel gemäß der EN ISO 20345 zulässig.

Auch für Schutzgamaschen ist der Schnittschutzbereich eindeutig definiert. Die Mindesthöhe ist mit 200 mm festgelegt, die Lücke zum Gamaschengrund hin darf maximal 25 mm groß sein. Am Vorderfuß muss der Überzug weit nach vorne reichen, so dass die Lücke bis zu den im Schuhen eingearbeiteten Stahlkappen nicht mehr als 14 mm beträgt. Erlaubt sind Gamaschen in den Schnittschutzklassen 1, 2 und 3.

 

EN ISO 11393-6: Schnittschutzjacken

Die europäische Norm EN ISO 11393-6Prüfverfahren und Leistungsanforderungen für Oberkörperschutzmittel“ regelt die Vorgaben für den Schutz des Oberkörpers bei Arbeiten mit einer Motorsäge und bildet somit die Grundlage für die Konzeption von Schnittschutzjacken. Festgelegt werden in diesem Rahmen auch die Schnittschutzklassen nebst zugehöriger Kettengeschwindigkeiten (hier 0, 1, 2, 3), mit welcher die Tests zur Erfüllung der Norm ausgeführt werden. Was den Schnittschutzbereich betrifft so sind zwei Designs beschrieben: Design A und Design B.

 

Schnittschutzjacke Design A

Design A: Schnittschutzjacken mit Front-Teilschutz

Bei Arbeitsjacken für Arbeiten mit einer Motorsäge nach dem Design A erstreckt sich der Schnittschutz-Bereich nur über einen Teil des vorderen Oberkörpers und muss die Brust, die Arme, den Hals und den Schulterbereich bedecken. Der Bauch ist nicht mit einbegriffen. An den Jackenärmeln muss sich der Schutz über mindestens 80% der vorderen Gesamtfläche erstrecken, maximal 70 mm dürfen vom Ärmelsaum ab gemessen ungeschützt sein.

Schnittschutzjacken mit dem Design A werden in der Regel von geschulten und erfahrenen Anwendern getragen, am häufigsten in der Schnittschutzklasse 1. Diese Kombination hat sich in der Praxis als optimale Verbindung aus Tragekomfort und Sicherheit erwiesen. 

 

Schnittschutzjacke Design B

Design B: Schnittschutzjacken mit Front-Vollschutz

Motorsägen-Jacken des Designs B bieten Ihnen vollflächigen Schutz auf der kompletten Vorderseite Ihres Oberkörpers. Er reicht zudem um die Schultern und die Arme herum nach hinten. Ausgenommen ist hier wie bei Design A lediglich ein maximal 70 mm großer Rand am Ärmelsaum, der ungeschützt bleiben darf.

Schnittschutzjacken dieses Typs kommen eher bei gelegentlicher Nutzung zum Einsatz. Das kann unkundige Anwender betreffen, aber auch besondere Situationen oder gefährliche Arbeitsbedingungen. Als Beispiel sind hier Feuerwehr oder THW zu nennen. Jacken mit Design B werden in diesem Kontext auch häufig in höherer Schnittschutzklasse (2 oder 3) gewählt.


Eine weitere, besonders von Profis in der Baumpflege gerne genutzte Variante des Oberkörperschutzes sind Armprotektoren für den unteren Armbereich. Diese sind nicht offiziell Bestandteil der EN ISO 11393, werden aber in Anlehnung an deren Vorgaben entwickelt und bieten dementsprechend zuverlässige Sicherheit. Gerade bei sehr kurzfristigen Einsätzen und wenn viel Mobilität erforderlich ist, welche durch eine Jacke eventuell beschränkt sein kann, sind Ärmlinge eine gute alternative Lösung. Wir empfehlen diese jedoch nur für erfahrende Anwender.

 

Schnittschutzkleidung richtig reinigen und pflegen

Wie jede Bekleidung müssen auch Schnittschutzhosen, -jacken, -handschuhe und -schuhe regelmäßig gewaschen und gepflegt werden, um die Qualität und somit die Lebensdauer bestmöglich zu erhalten. Es gibt dabei allerdings einige Besonderheiten zu beachten, welche wir im Folgenden kurz aufzeigen möchten. Da es jedoch Unterschiede beim Material und in der Verarbeitung gibt gilt in erster Linie: Achten Sie unbedingt auf die Pflegehinweise des Herstellers!

Schnittschutzkleidung waschen

Schnittschutzkleidung reinigen und pflegenSchnittschutzhosen, Schnittschutzjacken, Schnittschutzhandschuhe, Gamaschen und Armprotektoren können üblicherweise in der Waschmaschine gereinigt werden. Schnittschutzkleidung von Stihl können Sie beispielweise bei 60°C waschen und mit bis zu 400 Umdrehungen schleudern. Aber Vorsicht, denn das gilt nicht grundsätzlich für alle Produkte jeder Marke. Werfen Sie daher unbedingt vor dem Waschgang einen Blick auf das Typenschild und prüfen Sie die maximal zulässige Temperatur sowie mögliche Einschränkungen beim Schleudern. Insgesamt empfehlen wir Ihnen, auf die folgenden Punkte zu achten:

  • Vor dem Waschgang:
    - Zulässige Höchsttemperatur und Schleudermodalitäten auf dem Typenschild prüfen.
    - Schnittschutzkleidung nicht auf Links drehen.
    - Reißverschlüsse und Klettverschlüsse schließen.

  • Beim Waschgang:
    - Keine chemischen Reiniger und keinen Weichspüler einsetzen.
    - Nicht bleichen.
    - Ausschließlich Color- oder Feinwaschmittel einsetzen.

  • Nach dem Waschgang:
    - Lufttrocknen, nicht in den Wäschetrockner geben.
    - Bügeln auf niedriger Temperatur kann die Imprägnierung des Oberstoffs reaktivieren.
    - Schnittschutzkleidung an einem dunklen, trocknen Ort deponieren.

 

Schnittschutzschuhe reinigen

Schnittschutzschuhe PflegeAuch Schnittschutzschuhe müssen gereinigt werden und benötigen Pflege, je nach Obermaterial etwas mehr oder etwas weniger. Wie bei der Schnittschutzkleidung gilt hier ganz besonders: Lesen Sie vor Beginn zunächst die Pflegehinweise des Herstellers, da die korrekte Vorgehensweise abhängig von der genauen Materialzusammensetzung ist. Eine allgemeingültige Anleitung für jeden Schuhtyp können wir daher nicht formulieren. Grundsätzlich gilt aber immer:

- Keine chemischen Reiniger nutzen,
- hartnäckigen Schmutz mit Wasser oder milder Seifenlösung abwaschen,
- nicht in der Sonne und nicht in unmittelbarer Nähe einer Heizung trocknen,
- in trockener Umgebung lagern.

Besondere Aufmerksamkeit benötigen Schnittschutzstiefel aus Leder. Hier beginnt die Pflege bereits vor dem ersten Tragen, denn Sie sollten das Obermaterial unbedingt mit einem geeigneten Pflegemittel oder mit Lederfett imprägnieren. Der erste Einsatz sollte bei trocknem Wetter erfolgen, da Staub die Poren und Nähte verschließt. Beim Reinigungsvorgang gelten die oben genannten Hinweise, jedoch sollte ergänzend eine regelmäßige aber nicht übertriebene Pflege des Leders mit einem dafür geeigneten Präparat erfolgen, damit es nicht austrocknet und porös wird.

Weitere Hinweise: Beschädigung & Tragedauer von Schnittschutzkleidung

Schnittschutzkleidung kann Sie nur dann effektiv vor Verletzungen schützen, wenn sie vollkommen intakt ist. Daher gibt es in Punkto Beschädigungen und Tragedauer entsprechende Vorgaben und Empfehlungen, welche Sie aus Sicherheitsgründen unbedingt einhalten sollten.

Schnittschutzausrüstung Beispiel Watex

Wie lange darf Schnittschutzkleidung getragen werden

Unter der Voraussetzung, dass keinerlei Defekte vorliegen, wird die folgende Tragedauer empfohlen:
- Bei gelegentlicher Nutzung: 5 Jahre
- Bei intensiver, professioneller Nutzung: 1 – 1 1/2 Jahre
Das gilt jedoch wie gesagt nur, wenn die Schnittschutzkleidung zu 100% intakt ist und weder Schäden noch starken Verschleiß aufweist.

Wann muss Schnittschutzkleidung ersetzt werden

Ihre Schnittschutz-Ausrüstung sollten Sie unabhängig von der empfohlenen Tragedauer sofort ersetzen, wenn offensichtliche Mängel vorliegen. Diese können sein:
- Löcher aufgrund von Beschädigungen
- Beschädigungen an der Schnittschutzeinlage
- Poröse Stellen durch Abnutzung
- Kontaminierung mit Schadstoffen
- Generelle Materialermüdung bei häufiger Nutzung und Reinigung.

Prüfen Sie daher die Jacke, Hose, Handschuhe und Schuhe sowie alle weiteren Bestandteile Ihrer Schnittschutz-Ausrüstung unbedingt regelmäßig auf ihren ordnungsgemäßen Zustand. Eine Reparatur der Bekleidung ist übrigens nicht erlaubt, lediglich der Oberstoff darf geflickt werden. Das gilt allerdings nur dann, wenn die Schnittschutzeinlage unbeschädigt ist und bleibt. Beachten Sie zudem zwingend die Hinweise des Herstellers, die üblicherweise in einer der Lieferung beiliegenden Informationsbroschüre zu finden sind.

 

Wichtig zu wissen:

Bei Nichteinhaltung der Hersteller-Hinweise oder nicht sachgemäßem Umgang mit der Schnittschutzkleidung kann die Schutzfunktion verloren gehen. Eine Haftung seitens des Herstellers ist in einem solchen Fall immer ausgeschlossen.

 

Schnittschutzkleidung Kauftipps

Abschließend möchten wir Ihnen nun noch einige wichtige Tipps für den Kauf Ihrer Schnittschutz-Ausrüstung mit auf den Weg geben. Einige der Punkte sind essentiell, wenn Sie bestmöglichen Schutz vor Schnittverletzungen bei Arbeiten mit Ihrer Motorsäge sicherstellen möchten.


Schnittschutzklasse / Design:

Die diversen Schnittschutzklassen und unterschiedlichen Designs der Kleidung nach der EN ISO 11393 haben Sie kennengelernt. Nochmals zur Erinnerung:

Schnittschutzkleidung: Designs & Schnittschutzklassen im Überblick

  Design A Design B Design C    Schnittschutzklassen   
Schnittschutzhosen 180° Frontschutz Chaps   360° Rundumschutz    0, 1, 2, 3
Schnittschutzjacken Teilschutz Vorderseite Vollschutz Vorderseite - 0, 1, 2, 3
Schnittschutzhandschuhe      Handrücken ohne Finger       Handrücken inkl. Finger (Fäustlinge)    - 0, 1, 2, 3
Schnittschutzschuhe   Schutz an den Zehen, im Blatt- und Laschenbereich      1, 2, 3
Gamaschen 360° Rundumschutz   1, 2, 3
Armprotektoren 360° Rundumschutz (Bund ausgenommen)   1, 2, 3


Ergänzung:

Schnittschutzklasse 0 = 16 Meter pro Sekunde
Schnittschutzklasse 1 = 20 Meter pro Sekunde
Schnittschutzklasse 2 = 24 Meter pro Sekunde
Schnittschutzklasse 3 = 28 Meter pro Sekunde

Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Kombination aus Schnittschutzklasse und Design unbedingt die Daten Ihrer Motorsäge, Ihre eigene Expertise im Umgang mit einem solchen Gerät und die Arbeitssituation (Ort, Dauer und Art des Einsatzes).

Die folgenden allgemeinen Empfehlungen können wir als Richtlinie für Ihre Kaufentscheidung geben:

 

Schnittschutzkleidung Kauf Empfehlungen

Einsatzhäufigkeit gelegentlich gelegentlich gelegentlich regelmäßig
Erfahrung gering hoch gering hoch
Arbeitssituation kurzfristige Nutzung, privater Bereich kurzfristige Nutzung, Routine besondere Situation (THW, Feuerwehr) Arbeitsplatz, häufige private Nutzung
Schnittschutzklasse Schnittschutzklasse 1 Schnittschutzklasse 1 Schnittschutzklasse  2 oder 3 Schnittschutzklasse  1
Schnittschutzhose Design A oder C Design B Design A oder C Design A
Schnittschutzjacke Design B Design A oder Armprotektoren Design B Design A
Schnittschutzhandschuhe Design A Design A Design A Design A
Schnittschutzschuhe Schnittschutzstiefel oder Sicherheitsschuhe + Gamaschen Schnittschutzstiefel oder Sicherheitsschuhe + Gamaschen  Schnittschutzstiefel Schnittschutzstiefel

 

Für gewerbliche Anwender gilt unabhängig davon immer: Beachten Sie die Hinweise in der Gefährdungsbeurteilung Ihres Arbeitgebers. Diese haben ausschließliche Gültigkeit und sind unbedingt einzuhalten.

 

Größe / Passform:

Ihre Schnittschutzkleidung sollte für ausreichende Bewegungsfreiheit, hohen Tragekomfort und bestmöglichen Schutz optimal sitzen. Sie darf weder zu enganliegend noch zu weit sein, denn beides behindert Ihre Mobilität und birgt Unfallrisiken. Zu weite Kleidung könnte zudem bei den Schnittarbeiten leichter mit der Sägekette in Berührung kommen. Alle Hersteller von Schnittschutzkleidung stellen daher Größentabellen mit Maßangaben zur Verfügung, an welchen Sie sich orientieren können. Achten Sie dabei nicht nur auf einen guten Sitz der Schnittschutzjacke, sondern besonders auch auf die Länge der Hose. Ist sie zu kurz, sind Sie im Beinbereich nicht vollständig geschützt. Bei zu großer Länge schlägt sie Falten, schränkt sie in Ihrer Beweglichkeit ein und erhöht das Unfallrisiko.

 

Wichtig zu wissen:

Schnittschutzkleidung darf nicht gekürzt oder in einer anderen Art und Weise in der Länge oder Weite verändert werden. Dies wäre lediglich dann zulässig, wenn sich der Schnittschutzbereich dadurch ausweitet. Besser ist jedoch immer, die Bekleidung von vorne herein in der richtigen Größe zu kaufen. 

 

Normen / Prüfsiegel

Auch über die im Zusammenhang mit Schnittschutz-Ausrüstung stehenden Normen und Prüfsiegel haben wir ausführlich gesprochen. Diese Bezeichnungen und zugehörigen Symbole sollten Sie in der Artikelbeschreibung bzw. auf dem Typenschild oder dem Oberstoff des Produkts vorfinden. Nur dann können Sie wirklich sicher sein, dass es sich um normgerechte, hochwertige Schnittschutzkleidung handelt, die Sie im Notfall tatsächlich vor einer ernsthaften Verletzung bewahrt. Zur Erinnerung:

 

Schnittschutz Normen & Prüfsiegel

Norm / Prüfsiegel Genaue Bezeichnung / Bedeutung Symbol
EN ISO 11393 Schutzkleidung für die Benutzer von handgeführten Kettensägen EN ISO 11393 Symbol
EN ISO 17249 Sicherheitsschuhe mit Schutzwirkung gegen Kettensägenschnitte EN ISO 17249Symbol
EN ISO 20345 Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe EN ISO 20345 Symbol
KWF Standard Prüfsiegel Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. für Landwirtschaft / Landschaftsbau KWF Standard Symbol
KWF Profi Prüfsiegel Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. für Forstwirtschaft KWF Profi Symbol
KWF Test Prüfsiegel Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. für einzelne technisch geprüfte Merkmale KWF Test Symbol

 

Wie im entsprechenden Abschnitt dieses Ratgebers bereits erwähnt, sollte die Schnittschutzkleidung auch mit dem CE-Kennzeichen versehen sein. Außerdem gilt: Bei jedem Schnittschutz-Produkt muss unabhängig von der Nennung der Norm EN ISO 11393 auch die Schnittschutzklasse angegeben werden. 

 

Zusammenfassung und Fazit

Wir hoffen, dieser Ratgeber hat Ihnen deutlich gemacht, wie wichtig das Thema Schnittschutz ist, und wie Ihnen die Kenntnis der geltenden gesetzlichen Vorgaben dabei helfen kann, die richtige Schnittschutzkleidung für Ihren Bedarf zu finden. Mit unseren Erklärungen zu den Schnittschutzklassen, den Designs der Schnittschutzkleidung und den geltenden Normen und Prüfsiegeln haben Sie in jedem Fall ein optimales Basiswissen für Ihre Kaufentscheidung erhalten. Beachten Sie in der Folge unsere Hinweise zur Reinigung und Pflege, wird Ihre Schnittschutzkleidung Sie für den Zeitraum der maximal empfohlenen Tragedauer bei Kontakt mit einer Sägekette bestmöglich vor Verletzungen schützen.

Unser Schnittschutzkleidung Angebot finden Sie in unserem Online-Shop im Bereich Arbeitskleidung & Arbeitsschutz unter der Rubrik Spezielle Schutzkleidung in der Kategorie Forstschutzkleidung. Wir führen die Sortimente diverser Marken, können Ihnen jedoch besonders die Produkte von Stihl empfehlen. Als wahrer Motorsägen-Profi hat der Hersteller ein absolut hochwertiges Schnittschutz-Kleidung-Programm entwickelt, das sich unter den Kunden größter Beliebtheit erfreut. Nicht nur Qualität und Tragekomfort überzeugen, auch die Reinigung gestaltet sich einfach. Stihl Schnittschutzhosen, Schnittschutzjacken, Handschuhe, Gamaschen und Ärmlinge können Sie nämlich einfach bei 60° C und mit bis zu 400 Umdrehungen im Schleudergang in der Waschmaschine waschen.

Sollen Sie trotz der umfangreichen Informationen und zahlreichen Tipps Unterstützung bei der Wahl der richtigen Schnittschutz-Ausrüstung benötigen, können Sie sich gerne an unseren Kundenservice wenden. Sie erreichen unsere kompetenten Fachberater telefonisch zu unseren Öffnungszeiten und jederzeit per Email. Bei der Abnahme einer größeren Stückzahl lohnt sich eine Anfrage, wenn möglich erhalten Sie ein attraktives Angebot. 

 

Autorin Sabrina
Redaktionshinweise
Autor:
Sabrina ist unsere Allrounderin. Ihr breit gefächertes Wissen hat sie sich im Laufe ihrer jahrelangen Berufserfahrung bei Shops mit baumarktähnlichem Sortiment sowie in zahlreichen Gesprächen mit Fachberatern angeeignet. Und was sie nicht weiß, wird penibel recherchiert.

 


Bildquellen:
https://www.stihl.de/de, https://pfanner-austria.at/, https://www.lupriflex.com/, https://www.watex.de/, https://pixabay.com/de/

 


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